Die DGSP gehört zu den 20 Fach- und Klinikverbänden, die das aktuelle Positionspapier der DGPPN zur Prävention von Gewalttaten mitzeichnen.
Prävention von Gewalttaten - Zusammenfassung
Das neue Positionspapier der DGPPN zur Prävention von Gewalttaten stellt klar: Die wirksamste Gewaltprävention im Kontext psychischer Erkrankungen ist die konsequente und frühzeitige Behandlung. Zwar gibt es bei bestimmten Störungen (z. B. Psychosen, Substanzabhängigkeit) ein statistisch erhöhtes Risiko für Gewalthandlungen – doch psychisch erkrankte Menschen sind deutlich häufiger selbst Opfer von Gewalt als Täter.
Die DGPPN warnt eindringlich vor populistischen Forderungen nach Registern, erweiterten Datensammlungen oder Sondergesetzen, die stigmatisieren und letztlich der Versorgung schaden. Stattdessen sollten vorhandene rechtliche Möglichkeiten besser genutzt werden – etwa therapeutische Auflagen nach Entlassungen oder Zwangsunterbringungen bei nachgewiesener Gefährdung. Gleichzeitig fordert die DGPPN den Ausbau gemeindepsychiatrischer und forensischer Versorgungsstrukturen, insbesondere aufsuchender und niedrigschwelliger Hilfen.
Ziel ist eine ethisch reflektierte, rechtsstaatlich abgesicherte und fachlich fundierte Gewaltprävention, die individuelle Risiken ernst nimmt, aber Betroffene nicht pauschal unter Generalverdacht stellt.