Symbolbild Forschung

In der psychiatrischen Forschung liegt der Schwerpunkt nach wie vor auf biologischen Fragestellungen, die sich zum Beispiel mit Genetik, Neurochemie oder Neuroimaging befassen. Darin drückt sich ein Verständnis psychischer Erkrankungen als Störungen des Gehirns und des Nervensystems aus, dem wir in seiner Ausschließlichkeit nicht folgen. Tatsächlich lässt die Konzentration auf biologische Fragestellungen außer Acht, dass psychosoziale und kulturelle Faktoren eine mindestens ebenso wichtige Rolle spielen. Die Lebenssituationen und subjektiven Sichtweisen und Bedürfnisse der Nutzer:innen psychiatrischer Angebote sowie ihrer Angehörigen werden jedoch deutlich weniger erforscht. Zudem mangelt es an interdisziplinärer Forschung, die die Perspektiven der psychiatrischen Medizin, der Sozialen Arbeit, der Sozialwissenschaften, der Psychologie oder der Pflegewissenschaft integriert.

Fachausschuss Forschung

Der Schwerpunkt der Arbeit des Fachausschusses Forschung liegt in der Ausschreibung, Organisation und Durchführung des sozialpsychiatrischen Forschungspreises sowie des Nachwuchspreises. Die Auslobung beider Preise erfolgt alle zwei Jahre und dient der Förderung sozialpsychiatrischer Forschungsvorhaben im oben genannten Sinn. Die eingereichten Arbeiten spiegeln die Vielfalt, Aktualität und Innovationskraft der hiesigen sozialpsychiatrischen Forschung. Die prämierten und nominierten Arbeiten werden im Rahmen der DGSP-Jahrestagung vorgestellt und mit den Preisträger:innen diskutiert. Derzeit ist der sozialpsychiatrische Forschungspreis mit 3.500€, der sozialpsychiatrische Nachwuchspreis mit 1.500€ dotiert. Ermöglicht wird dies durch die Unterstützung einer Reihe an Sponsoren (die aktuelle Sponsorenliste findet sich jeweils im Ausschreibungstext).Im Fachausschuss wirken derzeit etwa 20 Menschen mit wissenschaftlicher, praktischer bzw. Erfahrungsexpertise als Nutzer:in psychiatrischer Angebote mit. Dieses breite Spektrum an unterschiedlichen Erfahrungen bildet sich auch in der externen Jury des Forschungs- und des Nachwuchspreises ab.

Seit 2010 existiert ein bundesweites sozialpsychiatrisches Doktorand:innenkolloquium in Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie der Charité am Campus Mitte (Leitung: Dr. Karin-Maria Hoffmann) und verschiedenen Hochschulen. Das Konzept sieht vor, Promovierenden unterschiedlicher Fachrichtungen (Soziale Arbeit, Pflege, Psychologie, Medizin, Soziologie etc.) einen Rahmen zu bieten, in dem sie ihre Arbeiten aus den sozialpsychiatrischen Themenfeldern in regelmäßigen Abständen vorstellen und kritisch diskutieren können. Ziel des Kolloquiums ist die Vernetzung der Promovierenden, ihre fachspezifische und methodische Beratung, die Bereitstellung eines Forums zur Diskussion und letztlich die Förderung sozialpsychiatrischer Forschung.

Mitmachen

Der FA Forschung trifft sich halbjährlich in Berlin oder Online. Wir suchen aufgeschlossene und neugierige, gerne sozialpsychiatrisch aktiv Forschende aus allen relevanten Disziplinen, die die Aktivitäten der DGSP mit ihrer Expertise unterstützen möchten.

Ansprechpartner:in

Prof. Dr. phil. Silvia Krumm M.A. Soz.
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II
der Universität Ulm am Bezirkskrankenhaus Günzburg
Lindenallee 2
89312 Günzburg
Tel.: (0 82 21) 96 29 20 3
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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Mitglieder und Mitarbeitende von Mitgliedsinstitutionen erhalten attraktive Preisnachlässe bei DGSP-Veranstaltungen und vierteljährlich die Fachzeitschrift "Soziale Psychiatrie".