Partizipation ist ein Schlüsselprozess in allen Arbeitsbereichen der psychiatrischen Versorgung (Behandlung, Eingliederungshilfe, Pflege, berufliche Rehabilitation). Ohne Partizipation sind Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft nicht umzusetzen.

Im Grundgesetz und in den Sozialgesetzbüchern ist das Recht auf Selbstbestimmung, auf Autonomie und die freie Entfaltung der Persönlichkeit verankert. Im SGB IX Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist das Recht auf Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft festgeschrieben. Die UN-BRK unterstreicht für Menschen mit Behinderung das Recht auf Selbstbestimmung und Teilhabe.

Im Weiteren unterstützen fachliche Empfehlungen das Recht auf Selbstbestimmung. So trifft die Empfehlung 1 der S3 Leitlinie psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen klare Aussagen zur Selbstbestimmung sowie zu Empowerment und Selbstbefähigung. Auch die Leitlinien für kommunale psychiatrische Dienste der WHO fordern die Förderung personenzentrierter und rechtebasierter Ansätze.

Nur mit dem Schlüsselprozess der Partizipation, der Beteiligung von Betroffenen, lassen sich diese Rechte einlösen. Dabei handelt es sich um Prozesse auf der Mikro-, Meso- und Makroebene. Für alle Ebenen müssen die Teilhabekompetenzen der Beteiligten und die notwenigen Rahmenbedingungen beschrieben werden.

  • Welche Teilhabekompetenzen benötigen die Nutzer:innen, um ihre Rechte wahrzunehmen?
  • Welche Kompetenzen benötigen die Mitarbeiter:innen, um die Betroffenen bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu unterstützen?
  • Wie müssen die Beziehungen gestaltet sein?
  • Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein?

Facharbeitskreis Partizipation

Der Facharbeitskreis Partizipation erarbeitet Aussagen zur Gestaltung der Partizipationsprozesse auf den drei Ebenen. Er erarbeitet Thesen zur Partizipation in der psychiatrischen Versorgung. Er setzt sich mit den unterschiedlichen Partizipationskonzepten auseinander und überträgt sie auf das Handeln in der psychiatrischen Versorgung. Er bezieht sich u.a. auf folgende Konzepte:

  • auf der Mikroebene: Gestaltung der Beziehung zwischen Patient bzw. Patientin / Klient bzw. Klientin und Mitarbeiter:in (Geteilte Verantwortung nach Peri Terzioglu, shared-decision-making / partizipative Entscheidungsfindung, unterstützte Entscheidungsfindung, shared care, …)
  • auf der Mesoebene: Mitwirkung und Wandel in Organisationen, Beteiligungskreis nach Liane Pluto, …
  • auf der Makroebene: Bürgerbeteiligung (Partizipations-Pyramide / Stufen der Beteiligung nach Arnstein, Wright u.a., Straßburger und Rieger, … und Übertragung der vielfältigen Methoden der Bürgerbeteiligung wie Bürgergutachten / Planungszelle, planning for real, community organizing, Participatory Rapid Appraisal, Zukunftswerkstatt, …

Im Austausch mit den Mitgliedsorganisationen und deren Praxisbeispielen sammelt der Facharbeitskreis Beispiele guter Praxis. Der Facharbeitskreis regt Fortbildungen an und führt Fortbildungen durch. Der Facharbeitskreis bereitet einen Fachtag vor und führt ihn zusammen mit der Geschäftsstelle durch. Der Fachausschuss erarbeitet Positionspapiere/Stellungnahmen.

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Christel Achberger 
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