Optimale psychiatrische Hilfen verlangen ein abgestimmtes Zusammenwirken aller professionell tätigen Berufsgruppen und unterschiedliche Behandlungsorte, da eine Profession und ein Behandlungs- und Hilfeangebot allein nur unzureichend die notwendigen und umfassenden Hilfen leisten kann. Die Erfahrung der Praxis zeigt: Gemeinsame Haltung, Sprache und Zielorientierung sind Grundvoraussetzung der Kooperation. Solche Qualitäten entwickeln sich am besten im Rahmen gemeinsamer, d.h. berufsgruppen- und institutionsübergreifender Fortbildungen. Psychiatrieentwicklung ist ohne sozialpsychiatrische Bildungsangebote nicht umsetzbar!
Ansätze wie Deinstitutionalisierung, personenbezogene Hilfeplanung, Trialog, Sozialraumorientierung, Angebote der Integrierten Versorgung, Maßgaben der Behindertenrechtskonvention stellen neue Herausforderungen an die professionelle Kompetenz der Mitarbeiter. Dies gilt auch für Veränderungen in den Lebenslagen der Menschen mit einer psychischen Erkrankung wie Multiproblemlagen oder Traumatisierung nach Flucht. Lernen in und an der Psychiatrie eröffnet neue „psychiatrische Horizonte“, schärft den Blick für „das Große und Ganze“, sensibilisiert die Wahrnehmung für Prozesse der Dehumanisierung und macht so widerständig gegen Rückschritte im psychiatrischen Versorgungsalltag.
Ziele der Bildungsangebote der DGSP
- Die Weiterentwicklung personaler, sozialer, fachlicher und methodischer Kompetenzen des einzelnen Teilnehmers, der einzelnen Teilnehmerin
- Erweiterung der Handlungskompetenz in der psychosozialen Arbeit und den damit einhergehenden Herausforderungen sowie der jeweiligen Aufgaben
- Förderung der beruflichen Identität, der Fähigkeit zur Zusammenarbeit sowie der Kooperationsfähigkeit über das eigene Handlungsfeld hinaus
- Ausbau der Reflexionsfähigkeit, der situativen Wahrnehmung und Gesprächsbereitschaft
- Erarbeitung von unterschiedlichen Sichtweisen, verschiedenen Rollen und des notwendigen spezifischen Wissens sowie die kontextuelle Verknüpfung
Diese Ziele werden nach den Prinzipien der Erwachsenenbildung verfolgt und in einer auf der Basis einer handlungsorientierten und kommunikativen Didaktik vermittelt, unter der aktiven Einbeziehung der Teilnehmenden. Dies geschieht vor allem im Sinne einer berufsbezogenen Selbsterfahrung und unter Anwendung aller diese Prozesse begünstigenden Lehr- und Lernformen.
Die Kursleitende und Dozierende orientieren sich am aktuellen Stand der Wissenschaft und Forschung und regen die Teilnehmenden zu kritischen Betrachtungsweisen an.
Fachausschuss Aus-, Fort- und Weiterbildung
Der Fachausschuss Aus-, Fort- und Weiterbildung (AFW) dient zum einen dem Informationsfluss und der Zusammenführung aller Fort- und Weiterbildungen, zum anderen der inhaltlichen Diskussion und zur Weiterentwicklung. Er ist auch der Ort, in dem der Bedarf und die Veränderungen der Fort- und Weiterbildungen besprochen und Anregungen zur Umsetzung gegeben werden. Die Ziele der DGSP und die Inhalte der Fort- und Weiterbildungen werden in ihrer Umsetzung durch das Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der DGSP in Zusammenarbeit mit dem AFW regelmäßig überprüft und angepasst. Die Arbeit des AFW folgt dem Grundsatz Psychiatrieentwicklung durch Personalentwicklung.
Im AFW sind die Mitglieder des Instituts und alle Bildungsangebote der DGSP vertreten. Das Gremium trifft sich regelmäßig zwei Mal im Jahr, bei Bedarf werden weitere Sitzungen anberaumt. Der Ausschuss für Aus,- Fort- und Weiterbildung-Gesamt ist ein Organ des Vorstandes und ihm zur Rechenschaft verpflichtet.
Weiterführende Links
- Kurzfortbildungen der DGSP
- Langzeitfortbildungen der DGSP
- Online-Seminare der DGSP
- Weitere Fortbildungsangebote der DGSP