Im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der DGSP 2020 wurde durch einen Vortrag von Matthias Rosemann eine Diskussion zur Zukunft der Sozialpsychiatrie angestoßen. Die DGSP als Verband griff seine Fragen auf. Diskussionen im Gesamtvorstand sowie auf einem Verbandstag und schließlich auf einer Tagung im Juni 2022 folgten.
In mehreren Sitzungen hat sich der Gesamtvorstand mit Fragen der Neubestimmung der Sozialpsychiatrie auseinandergesetzt und versucht, Antworten auf die Herausforderungen durch die UN-BRK, die Veränderungen des Krankheitsmodells und der Einbeziehung des Erfahrungswissens der Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zu finden. Die verschiedenen Stationen sind auf der Diskussionsseite nachzuvollziehen.
Im Anschluss legte der geschäftsführende Vorstand in einem Papier eine Zusammenfassung der Diskussionen vor. Die Schlussfolgerungen können Themen für die Erarbeitung der sozialen Grundsätze sein.
Vorausgegangene Diskussionsbeiträge (chronologisch)
- Matthias Rosemann: Mahner – Mittler – Motor - Die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie als unabhängiger Fachverband in der vielfältigen Verbändelandschaft und als zivilgesellschaftlicher Akteur
- Thomas Bock: Die Chancen der Sozialpsychiatrie - Ist die Sozialpsychiatrie wichtiger, mächtiger, politischer, als sie es selbst denkt?
- Christian Reumschüssel-Wienert: Perspektiven der Sozialpsychiatrie und der DGSP
- Markus Kellmann: Psychische Krankheit und Behinderung
- Christian Reumschüssel-Wienert: Hat die Sozialpsychiatrie eine Zukunft
Tagung "Zukunft der Sozialpsychiatrie"
Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Hierdurch stellen sich neue Herausforderungen an die Sozialpsychiatrie, mit denen sich spätestens seit der Jahrestagung 2020 – in der grundlegende diesbezügliche Fragen für den Verband aufgeworfen wurden – auch die DGSP in einem Diskussionsprozess befasst. Im Rahmen dieses Prozesses fand am 10. und 11. Juni 2022 eine Tagung statt, auf der die DGSP sich zusammen mit ihren Gästen (selbst-)kritisch mit den Konzepten und Grundsätzen der Sozialpsychiatrie auseinandersetzte. Ziel war es, gemeinsame Perspektiven für die Sozialpsychiatrie und eine sozialpsychiatrische Versorgung entwickeln zu können. Diese sollten sich auf wissenschaftliche Ansätze, praktische auch therapeutische Konzepte und Methoden, die bestehenden Versorgungsstrukturen sowie auf übergreifende auch politische Handlungsstrategien für die Zukunft beziehen.
Im Zentrum der Tagung standen fünf „Schlüsselbegriffe“, auf die sich die Hauptvorträge bezogen und die in vertiefenden Workshops weiter bearbeitet wurden.
Am Rande der Tagung konnte Karl Ziegler auf großen Stellwänden eine Selbststigmatisierungskampagne realisieren.
Die "Soziale Psychiatrie" zur Tagung
- Inhaltsverzeichnis SP 178
- In der Ausgabe 178 der "Sozialen Psychiatrie" gehen wir den Erkenntnissen der Tagung "Die Zukunft der Sozialpsychiatrie. Positionen, Ideen, Diskussionen, Perspektiven" nach, die am 10. und 11. Juni 2022 in Berlin stattgefunden hat und grundsätzliche Debatten um die Sozialpsychiatrie weitergeführt hat.