Die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP e.V.) mahnt zu politischer und historischer Sensibilität
24.1.2025
Mit Erschrecken nimmt die DGSP die politischen und publizistischen Rufe nach einer Registrierung psychisch erkrankter Menschen zur Kenntnis.
Wenn dies im Jahr 2025 zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa sowie anlässlich des 50. Jahrestages der Psychiatrie-Enquete geschieht, dann liegt die Vermutung nahe, dass politischen und publizistischen Meinungsführenden jede historische Sensibilität zu fehlen scheint.
Die Registrierung von Menschen führte zu früheren Zeiten zu Entwicklungen, die jede menschliche Humanität vermissen ließen. Insofern erscheint es bedenklich, wenn beispielsweise ein christdemokratischer Politiker der Stigmatisierung seelisch erkrankter Menschen Vorschub leistet, anstatt auf dem Fundament christlicher Soziallehre nach Wegen zu schauen und zu suchen, wie psychisch erkrankte Menschen ihren Platz in der Gesellschaft finden können.