Köln, 29. September 2023. Das Psychiatrische Behandlungszentrum Bremen-Nord (BHZ) erhält den Förderpreis der Stiftung für Soziale Psychiatrie der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (DGSP) 2023. Die Übergabe fand in feierlichem Rahmen am 21. September 2023 Bremen statt.

Das BHZ überzeugte insbesondere durch "herausragende Konzeption und Praxis in der gemeindepsychiatrischen Pflichtversorgung". Das Behandlungszentrum folgt einemChefarzt Dr. Martin Bührig BHZ und Klinikpflegeleitung Therapiekonzept, das Soteria und personenzentrierte Aspekte mit einer sozialräumlichen, auf Kooperation angelegten Orientierung verbindet. "Das Behandlungszentrum hat zudem in der aktuellen Diskussion um die Krankenhausversorgung einen zukunftweisenden Modellcharakter", so Christian Reumschüssel-Wienert, der als Vertreter der Stiftung vergangene Woche in Bremen den Preis an das Team des BHZ überreichte. Es setze »wichtige Elemente zur Ambulantisierung um, bietet inmitten des Bremer Stadtgebietes eine sichtbare Anlaufstelle für Menschen mit komplexen Hilfebedarfen« und entspreche damit in bestem Sinne den Kriterien der Ausschreibung.

Das Bremer Modellprojekt will »den bestehenden hermetischen Charakter psychiatrischer Kliniken« aufheben und insgesamt "eine im Lebensumfeld orientierte, multikomplexe Versorgung" gewährleisten, heißt es in der Bewerbung um den Förderpreis der Stiftung. In dem stadtteilnahen Zentrum werden Patientinnen und Patienten von drei festen multidisziplinären Behandlungsteams begleitet. Egal ob stationär, tagesklinisch oder ambulant – die Bezugspersonen bleiben für die Menschen immer dieselben. Auf diese Weise werden Beziehungsabbrüche weitestgehend vermieden und ein milieutherapeutisch ausgerichtetes, empathisches Klima gewährleistet.

Chefarzt Dr. Martin Bührig stellt fest: "Die Menschen bauen so eine große Vertrauensbasis zueinander auf – und die Scheu, sich auch wiederholt Hilfe zu suchen, nimmt dadurch deutlich ab." Bei den verschiedenen Behandlungsangeboten sind zudem Genesungsbegleitende fest eingebunden sowie regelmäßige trialogische Sitzungen vorgesehen, und es werden moderne Verfahren wie Open Dialogue oder Reflecting Team eingesetzt. Auch dies habe dazu geführt, dass die Zahl von Zwangsmaßnahmen und der Medikamenteneinsatz im BHZ im Laufe der Jahre signifikant gesunken seien.

Hintergrundinformation

Die Stiftung für Soziale Psychiatrie der DGSP wurde am 5. Mai 2007 gegründet und will seitdem durch die finanzielle Unterstützung von Modellprojekten, bürgerschaftlichen Initiativen, Forschungsarbeiten oder Bildungsangeboten das Engagement für die Weiterentwicklung der sozialpsychiatrischen Versorgung fördern. Der Förderpreis der Stiftung wird in der Regel alle zwei Jahre für innovative Projekte und Initiativen zur gesellschaftlichen Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen vergeben. Er ist mit 2.500 € dotiert.


Kontakt zur DGSP


Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Tel.: (0221) 95791938
www.dgsp-ev.de


 

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