Komplementäre Nachsorge für psychisch kranke Straftäter
Beschreibung
Die einjährige Fortbildung dient der Professionalisierung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verschiedener psychosozialer Einrichtungen, die sich ihrer Verantwortung für (ehemals) forensische Patienten stellen und damit zu einer bedarfsgerechten Versorgung in der Region beitragen wollen. Der Kurs vermittelt mit viel Praxisbezug Grundkenntnisse über Besonderheiten der Behandlung und Rehabilitation im Maßregelvollzug. Er bietet »Handwerkszeug« für personenzentrierte Hilfen bei (ehemals) forensischen Patienten und trägt zur Reflexion der eigenen Haltung bei. Die erfolgreiche Teilnahme wird mit einem Zertifikat bescheinigt.
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Zielgruppe
Die sozialpsychiatrische Fortbildung wendet sich vorrangig an Mitarbeitende in ambulanten und stationären Einrichtungen des komplementären Hilfesystems, auch der Straffälligenhilfe, die (ehemals) forensische Patienten in den verschiedenen Lebenskontexten betreuen.
Hierdurch soll die gemeindenahe Versorgung psychisch kranker Straftäter gefördert und die Zusammenarbeit bei Entlassung und Wiedereingliederung zwischen den Kliniken des Maßregelvollzug und den Fachleuten aus den psychosozialen Berufsfeldern (auch Mitarbeitende aus Werkstätten und Ergotherapie sowie gesetzliche Betreuer) weiter entwickelt und qualifiziert werden.
Der Kurs wendet sich ausdrücklich auch an Mitarbeitende der Bewährungshilfe und Führungsaufsicht.
Die Teilnahme setzt einen qualifizierten Abschluss in einem psychosozialen Grundberuf voraus und eine mindestens dreijährige Berufserfahrung.
Zeitrahmen
Die Fortbildung ist folgendermaßen zeitlich strukturiert:
- Präsenzseminare an 12 Tagen, unterteilt in 4 Kursblöcke
- Jeder Kurstag umfasst 8 Unterrichtsstunden
- Kurstage jeweils von Mittwoch bis Freitag, bzw. Dienstag bis Freitag
- Kleingruppentreffen (20 Stunden)
- Exkursion und Hospitation
Die Fortbildung läuft über ca. 1 Jahr und umfasst insgesamt 164 Stunden.
Inhalte
- Juristische Rahmenbedingungen
- Historische Voraussetzungen und die aktuelle Versorgungsstruktur des Maßregelvollzuges
- Ethische Grundsatzfragen der Arbeit mit psychisch kranken Straftätern
- Deliktsformen und spezifische Störungsbilder im Maßregelvollzug
- Behandlungskonzepte: deliktsspezifische und störungsspezifische Therapieformen
- Typische Behandlungsverläufe in der Unterbringung
- Rehabilitation und Nachsorge
- Einblick in den forensischen Alltag und in die Lebenswelt der Patienten
- Reflexion der eigenen Haltung und bisheriger Arbeitsweisen vor dem Hintergrund der speziellen Problematik forensischer Patienten
- Personenzentrierte Handlungskompetenzen
- Aktive und strukturierende Behandlungskonzepte
- Systemisches Arbeiten
- Krankheits- und Deliktprävention
Downloads
- Informationsbroschüre zum Kurs Komplementäre Nachsorge
- »Hohe Praxisrelevanz« Forensik-Fortbildung der DGSP stößt Türen auf
- Interview mit Dr. Friedhelm Schmidt-Quernheim im DGSP-Newsletter 4/2014
- »Praxisbuch Forensische Psychiatrie« von Friedhelm Schmidt-Quernheim und Thomas Hax-Schoppenhorst (Hrsg.)
Die nächsten Kursstarts
Die Fortbildung findet in vier Blöcken von März 2024 bis Januar 2025 statt.
Die Fortbildung findet in vier Blöcken von April 2025 bis Januar 2026 statt.
Ansprechpartner:in
DGSP-Geschäftsstelle
Zeltinger Straße 9
50969 Köln
Tel.: 0221 511002
Fax: 0221 529903
E-Mail:
Drei Gründe für Deine Mitgliedschaft in der DGSP.
Gib Deiner Stimme mehr Gewicht!
In der DGSP kommen Menschen zusammen, die sich für die Rechte von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen einsetzen und deren gemeindenahe Versorgung vorantreiben wollen.
Betrachte alle Seiten!
Die DGSP bietet Dir eine starke, multiperspektivische Gemeinschaft, in der Du Dich aktiv austauschen und kreativ einmischen kannst.
Sichere Dir die Vorteile!
Mitglieder und Mitarbeitende von Mitgliedsinstitutionen erhalten attraktive Preisnachlässe bei DGSP-Veranstaltungen und vierteljährlich die Fachzeitschrift "Soziale Psychiatrie".