Die Zukunft der Sozialpsychiatrie

Positionen, Ideen, Diskussionen und Perspektiven

Fachtagung der DGSP

► 10./11. Juni 2022 in Berlin

Veranstaltungsflyer (PDF)

Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Hierdurch stellen sich neue Herausforderungen an die Sozialpsychiatrie, mit denen sich spätestens seit der Jahrestagung 2020 – in der grundlegende diesbezügliche Fragen für den Verband aufgeworfen wurden – auch die DGSP in einem Diskussionsprozess befasst. Im Rahmen dieses Prozesses fand am 10. und 11. Juni 2022 eine Tagung statt, auf der die DGSP sich zusammen mit ihren Gästen (selbst-)kritisch mit den Konzepten und Grundsätzen der Sozialpsychiatrie auseinandersetzte. Ziel war es, gemeinsame Perspektiven für die Sozialpsychiatrie und eine sozialpsychiatrische Versorgung entwickeln zu können. Diese sollten sich auf wissenschaftliche Ansätze, praktische auch therapeutische Konzepte und Methoden, die bestehenden Versorgungsstrukturen sowie auf übergreifende auch politische Handlungsstrategien für die Zukunft beziehen.

Im Zentrum der Tagung standen fünf „Schlüsselbegriffe“, auf die sich die Hauptvorträge bezogen und die in vertiefenden Workshops weiter bearbeitet wurden.


Am Rande der Tagung konnte Karl Ziegler auf großen Stellwänden eine Selbststigmatisierungskampagne realisieren.


Fotos: → Klaus Radetzki

Dirk Richter fragte sich in seinem Vortrag „Recovery, Neurodiversität, Behinderung, Beeinträchtigung oder Biopsychosozial – Braucht die Sozialpsychiatrie ein Krankheitsmodell?“ und kam zu dem Schluss, dass die Sozialpsychiatrie „kein eigenes Krankheitsmodell“ braucht, sondern in der Lage sein muss, „die Diversität von Phänomenen, Perspektiven und Bewertungen zu integrieren.“ Daraus folgende Herausforderungen lieferte er gleich mit.

Präsentation (PDF)

Stefan Weinmann widmete sich dem Normalitätsbegriff in seinem Beitrag „Das Normale – ein Problem für die Sozialpsychiatrie?“ Er schlug vor, „sich von der Polarität von Normalität und Abweichung zu verabschieden und mehr danach zu fragen, welche Ressourcen Menschen in spezifischen Lebenssituationen brauchen, um zu einer souveränen und befriedigenden Lebensführung zu gelangen.“

Präsentation (PDF)

Ute Maria Krämer brachte in ihrem Vortrag „Mit ‘‘-‘‘ Wirkung  in die Zukünfte Psychosozialen Miteinanders: Peer Wisdom Wissen Weisen  für alle?!“ spannende Impulse für die partizipative Arbeit in den Diskurs.

Präsentation (PDF)

Antonio Brettschneider zeigte unter dem Titel „Autonomie, Inklusion und Teilhabe. Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der deutschen Sozialpolitik“ anschaulich den Wandel der Leitbilder in der deutschen Sozialpolitik und die Schnittstellenproblematik.

Präsentation (PDF)

Karina Korecky stellte in „Subjektivierung als Versprechen und Zumutung - Soziologische Erkundungen der Sozialpsychiatrie“ an.

Präsentation (PDF) folgt

Christine Schmid warf mit „Leiden und Genesen am und im Alltag: Ethnografische Seitenblicke auf einen schillernden Begriff“ wichtige Fragen zum Verhältnis der Psychiatrie zum Alltag auf.

Präsentation (PDF)