Eine klinisch-psychiatrische Zwangsmaßnahme ist ein dokumentiertes Zeugnis davon, dass die Kommunikation in Gefährdungssituation misslingt – ein „psychiatrischer Unfall“, es scheitert der Versuch, Konflikte der Akteure ohne Zwang zu lösen.
Was geschieht in psychiatrischen Gefährdungssituationen? Warum eskalieren oder beruhigen sich die Interaktionen? Das SRZP-Forschungsprojekt untersucht die Sprachpraxis der beteiligten Akteure in psychiatrischen Gefährdungssituationen. Dazu zählen: Richter, Polizisten, Mitarbeiter von Rettungs- und Sozialdiensten, Betreuer, Angehörige, Krankenpfleger, Ärzte und Patienten.
Nach einer einführenden Übersicht über Methoden (Psychodrama, Fokusgruppen), Analysen (Film- und Sprechaktanalyse) werden Ergebnisse der Diskursanalyse vorgestellt.
PD Dr. Stephan Debus, Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie