► 1. September 2023 | Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin
Der Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 war gleichzeitig der Auftakt für die Schrecken der NS-Patient:innenmorde. Die Verbände des Kontaktgesprächs Psychiatrie gedenken seit 2009 am ersten Septemberwochenende mit einer Informationsveranstaltung unter der Überschrift »Gegen das Vergessen – Aus der Geschichte
lernen« der Opfer des Euthanasieprogramms der Nationalsozialsten.
In diesem Jahr steht zum einen die Frage im Mittelpunkt, wie es gelingen kann, eine konstruktive Erinnerungskultur zu pflegen und weiter zu entwickeln, die vor allem in der Lage ist, junge Menschen zu erreichen. Zum anderen geht es um die stets aktualisierte Forschung, für die sich der »Arbeitskreis zur Erforschung der nationalsozialistischen Euthanasie und Zwangssterilisation« seit 1983 verantwortlich zeigt.
Kirsten Kappert-Gonther, Sozialpsychiaterin und stellvertretende Vorsitzende im Gesundheitsausschuss des Bundestags wird das Symposium eröffnen. Sie wird sich der Frage widmen, welche Verantwortung die Politik hinsichtlich der Pflege einer aktiven Erinnerungskultur innehat, was die Politik in der öffentlichen Auseinandersetzung aber auch von der Zivilgesellschaft erwartet und durchaus fordert.
Michael Wunder ist einer der Mitgründer und aktiv Tätigen des »Arbeitskreises zur Erforschung der nationalsozialistischen Euthanasie und Zwangssterilisation«. Der Arbeitskreis hat im Juni eine dreitägige Tagung durchgeführt. Michael Wunder wird uns einen Einblick in die Tagungsergebnisse geben und die heutige Bedeutung des Gedenkens hervorheben. Außerdem wird er auf die Rolle und das Wirken des 2022 verstorbenen Mitgründers des Arbeitskreises sowie der DGSP, Klaus Dörner, in Bezug auf die Erforschung und die Rehabilitierung und Entschädigung der Opfer, eingehen.
In der abschließenden Diskussionsrunde soll erörtert werden, wie für junge Menschen und auch neue Mitarbeiter:innen eine Erinnerungskultur nicht nur erhalten bleibt, sondern lebendig ist und dauerhaft zur Entstigmatisierung beiträgt. An der Diskussionsrunde werden teilnehmen, stellvertretend für junge Menschen, Franziska Lagg, Vorstandsmitglied der Berliner Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (BGSP), Rainer Schaff als Vertreter der Psychiatrieerfahrenen sowie die Referent:innen Kirsten Kappert-Gonther und Michael Wunder.
Tagesmoderation: Dr. Klaus Obert
ab 13.30 Uhr Ankommen und Imbiss
14.00 - 14.10 Uhr
Grußwort // Dr. Andrea Riedle (Stiftung Topographie)
Begrüßung und Einführung // Dr. Klaus Obert
14.10 – 14.50 Uhr
Aktueller Forschungsstand des Arbeitskreises zur Erforschung der nationalsozialistischen Euthanasie und Zwangssterilisation // Dr. Michael Wunder
14.50-15.30 Uhr
Ein inklusives und menschenwürdiges Gesundheitswesen braucht politische Verantwortung // Dr. Kirsten Kappert-Gonther, MdB
15.30-16.00Uhr Kaffeepause
16.00-16.45 Uhr
Gesprächsrunde: Das Gedenken lebendig halten – was bedeutet das für neue Mitarbeiter:innen in der Sozialpsychiatrie // Kirsten Kappert-Gonther // Franziska Lagg // Michael Wunder // Rainer Schaff, NetzG // Moderation: Klaus Obert
16.15 bis circa 17.15 Uhr
Zwei parallele Führungen »Topographie des Terrors. Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt in der Wilhelm- und Prinz-Albrecht-Straße«
Kappert-Gonther, Kirsten, Dr. med., Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und amtierende Vorsitzende des Ausschuss für Gesundheit
Lagg, Franziska, Kontakt- und Beratungsstelle Potsdam, Initiatorin Potsdamer Psychiatriegespräche, Vorstand der Berliner Gesellschaft für Soziale Psychiatrie
Obert, Klaus, Dr. rer. soc., ehem. Bereichsleiter für Sucht- und Sozialpsychiatrische Hilfen Caritasverband Stuttgart e.V.
Riedle, Andrea, Dr., Direktorin Stiftung Topographie des Terrors
Schaff, Rainer, 2. Vorsitzender Bundesnetzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit (NetzG), Vorstand bei iPEBo e.V. am Bodensee
Wunder, Michael, Dr., Dipl.-Psychologe und psychologischer Psychotherapeut, u.a. Mitglied der Enquete-Kommission »Ethik und Recht der modernen Medizin« in der 14. und 15. Legislaturperiode im Deutschen Bundestag sowie des Deutschen Ethikrates 2008-2016
Dokumentationszentrum Topographie des Terrors
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Gedenkort e.V. durchgeführt. Die Gedenkveranstaltung des Gedenkort e.V. mit Kranzniederlegung wird von 11.30-13 Uhr am »Gedenkort für die Opfer der NS-›Euthanasie‹-Morde« in der Tiergartenstraße 4, 10785 Berlin stattfinden.
Informationen unter: www.gedenkort-t4.eu/de
Die Verbände des Kontaktgesprächs Psychiatrie:
Mit Unterstützung der Stiftung Topographie des Terrors.
Die DGSP haftet nicht gegenüber den Teilnehmer:innen bei Unfällen, Verlusten oder Beschädigungen ihres Eigentums, es sei denn, der Schaden wurde von Mitarbeiter:innen der DGSP schuldhaft verursacht.
Die Abwicklung Ihrer Anmeldung zur Veranstaltung erfolgt mittels automatischer Datenverarbeitung. Mit Ihrer schriftlichen Anmeldung erteilen Sie uns Ihre ausdrückliche Zustimmung zur Speicherung Ihrer Daten und zur Datenverarbeitung, soweit diese zur Abwicklung der Anmeldung zur Teilnahme an der Veranstaltung erforderlich ist.
Die Adressdaten werden möglicherweise verwendet, um Ihnen Informationen über den Verband oder zu für Sie interessanten Veranstaltungen der DGSP zukommen zu lassen. Der Nutzung Ihrer Daten zu Informationszwecken können Sie jederzeit durch eine entsprechende Mitteilung an unsere Bundesgeschäftsstelle widersprechen. Alle an uns übermittelten persönlichen Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Auf der Veranstaltungen wird zwecks Dokumentation und Berichterstattung des Geschehens fotografiert. Laut § 23 (1) S. 3 KUG ist dies gestattet. Sollten Sie es ablehnen, in der Versammlungssituation fotografiert zu werden, bzw. sollten Sie nicht mit einer Veröffentlichung der Fotos einverstanden sein, bitten wir Sie, uns vor Ort Ihren Widerspruch mitzuteilen.