DGSP greift ein – Integrierte Versorgung im Land Niedersachsen auf dem Irrweg!
Am Mittwoch, den 30. März 2011 um 16:10 Uhr, protestierte eine Gruppe von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e. V. zum Auftakt der Fachtagung »Ambulante Psychiatrie mit Budgetverantwortung – Der Niedersächsische Weg als Prototyp einer psychiatrischen Versorgung auf Augenhöhe«. Tagungsveranstalter war die evangelische Akademie Loccum in Kooperation mit dem Landesfachbeirat für Psychiatrie in Niedersachsen.
Die 15 AktivistInnen zogen mit zwei langen Wäscheleinen, an denen viele bunte Unterschriftenlisten befestigt waren, in den vollbesetzten Vortragssaal und verlasen vor den überraschten 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Protesterklärung gegen die niedersächsischen Versorgungsverträge zwischen AOK und der Pharmaindustrie.
Die große Mehrheit der Tagungsbesucher applaudierte nach der Aktion.
Dr. Hermann Elgeti, Geschäftsführer des Landesfachbeirats für Psychiatrie in Niedersachsen, stellte klar, dass der Landesfachbeirat nicht geschlossen hinter dem IV-Modell der AOK-Niedersachsen steht. Die Protestgruppe war sich in einer ersten Auswertung der Aktion einig, dass es weiterer offensiver und vielfältiger Aktionen des Widerspruchs bedarf, um das Eindringen der Pharmaindustrie in die psychiatrische Versorgung bekannt zu machen und zu verhindern.
Hilfreich bei der Durchführung der Aktion war die Tatsache, dass die DGSP-Resolution „Keine Versorgungsverträge zwischen Krankenkassen und Pharmaindustrie!“ bisher von mehr als 5.000 Personen – unterzeichnet wurde.
Fotos: Jens Riedel/Martin Osinski