15. Januar 2024 | MELDUNG

Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Ruth Schröck ist am Abend des 30. Dezember 2023 gestorben. In seinem Nachruf würdigt der Verbändedialog psychiatrische Pflege ihre Verdienste um die deutsche Pflegewissenschaft.


Christel Achberger

Sie verlies Berlin und ihr Lehrerdasein in den 1950iger Jahren und ging nach Großbritannien, um psychiatrische Krankenpflege zu lernen, Pflegewissenschaft, Philosophie und Sozialwissenschaften zu studieren und als Pflegende, Lehrende und später Professorin tätig zu sein. 

Ihre fundierte Erfahrungen auf der britischen Insel brachte sie in ihr Wirken in Deutschland mit.

Sie verlies Berlin und ihr Lehrerdasein in den 1950iger Jahren und ging nach Großbritannien, um psychiatrische Krankenpflege zu lernen, Pflegewissenschaft, Philosophie und Sozialwissenschaften zu studieren und als Pflegende, Lehrende und später Professorin tätig zu sein. Ihre fundierte Erfahrungen auf der britischen Insel brachte sie in ihr Wirken in Deutschland mit.

Wir professionell Pflegende sind ihr zu großem Dank verpflichtet, denn sie hat die Pflegewissenschaft und die psychiatrische Pflege in Deutschland wesentlich gefördert, beeinflusst und weiterentwickelt. Ruth Schröcks Verdienste um die deutsche Pflegewissenschaft sind unübersehbar, gerade in der Anfangsphase der Akademisierung seit den 1980er Jahren. Sie wurde 1987 als erste Pflegeprofessorin in Deutschland an die Fachhochschule Osnabrück berufen.

Ruth Schröck hat unermüdlich die Wichtigkeit von empirischem Wissen und damit die Notwendigkeit von Pflegewissenschaft und Pflegeforschung deutlich gemacht und mit Nachdruck vertreten. Gleichzeitig hat sie jedoch auch betont, dass dies nur gepaart mit Erfahrungs- und traditionellem Wissen sowie Intuition, personalen Fertigkeiten und Fähigkeiten zum Wohle von Menschen, die der Hilfe sowie Pflege bedürfen, zum sinnvollen Handeln führt.

Ruth Schröcks besonderes Interesse und Leidenschaft galt der psychiatrischen Pflege und davon haben wir in Deutschland bereits ab den 1970er Jahren bei Pflegetagungen in unterschiedlichen verbandlichen Konstellationen profitiert. Ganz selbstverständlich ist Ruth Schröck aus Edinburgh bzw. Dundee angereist, um uns in unseren Diskussionen und Reformbemühungen zu unterstützen. Ihre psychiatrischpflegerische Identität hatte Vorbildcharakter, die unvergessen bleiben wird.

Nachruf Ruth Schröck hat in diesen Kontexten immer vermittelt, dass professionelle Pflege sich ihres politischen Auftrags bewusst sein, sich an menschlichen Werten ausrichten und an humanen Lösungen beteiligen muss. Sie hat in der inhaltlichen Diskussion immer von der Praxis her gedacht und gefragt: wie, was, wo und warum Pflege dies oder jenes tut und welche Vorteile eine auf Hilfe angewiesene Person davon hat.

Zahlreichen Ehrungen wurden Ruth Schröck zuteil, beispielsweise: 1988 Ehrenmitglied der Nursing Studies Association of the University of Edinburgh; 1997 Ehrenmitglied des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK); 1998 Ehrendoktorat (Doctor of Letters – Dlitt) der University of Glamorgan, Wales; 1999 Ehrenmitglied des DV Pflegewissenschaft (jetzt Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft); 2001 Medaille der Robert Bosch Stiftung; 2005 Ehrendoktorat (Doctor of Science in Social Science – DSc) der University of Edinburgh; 2007 Ehrendoktorat (Dr. rer. medic. hc.) der Universität Witten/Herdecke; 2017 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland.

Ruth Schröcks Spuren und Anregungen werden uns weiterhin in der psychiatrischpflegerischen Arbeit begleiten und anregen.

Dafür sind wir dankbar,

Verbändedialog psychiatrische Pflege AG Pflege in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP):

Hilde Schädle-Deininger, David Wegmüller, Christoph Müller Deutsche Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege (DFPP): Dorothea Sauter, Uwe Genge, Michael Mayer Bundesinitiative Ambulante Psychiatrische Pflege (BAPP): Stefanie Lutz-Scheidt, Peter Roddau Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie (BFLK): Silke Ludowisy-Dehl, Ulrike Dogue Referat Psychiatrische Pflege der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN): Dr. André Nienaber, Dr. Susanne Schoppmann, Dr. Stefan Scheydt Sektion Psychiatrische Pflegeforschung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP): Prof. Dr. Sabine Weißflog, Prof. Dr. Markus Witzmann Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Mitarbeiter/-innen des Pflege- und Erziehungsdienstes kinder- und jugendpsychiatrischer Kliniken und Abteilungen (BAG-PED): Thomas Linnemann, Irene Märker, Gerhard Förster

Elke Hilgenböcker, Soziologin, selbständig

Ich bin Mitglied in der DGSP, weil...

"... ich hier schon seit über einem Vierteljahrhundert Gleichgesinnte finde, mit denen ich zusammen an guten Ideen für eine bessere Psychiatrie arbeiten kann. Die DGSP ist für mich Ideengeberin, Haltgeberin und Mutgeberin!"

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