FA Kinder und Jugendliche

 Themen der vergangenen Jahre waren:

  • Die Haasenburg GmbH in Brandenburg hat wegen der bekannt gewordenen entwürdigenden „pädagogischen“- und „Therapie“- Methoden (unter geschlossenen Bedingungen) viel Aufmerksamkeit erregt. Nachdem eine im Auftrag der Landesregierung arbeitende unabhängige Kommission ihre Untersuchungsergebnisse vorgelegt hatte, musste diese Einrichtung geschlossen werden.
  • In den vergangenen 30 Jahren kam es bereits zum dritten Mal vor, dass in Hamburg – meistens politisch verordnet – im Rahmen der Jugendhilfe schwierige Kinder entweder nach außerhalb oder direkt in Hamburg (im sogenannten Kinderknast) unter geschlossenen Bedingungen „umerzogen “ werden sollten. Diese gescheiterten Versuche führten immer wieder zu Rechtsbrüchen, medikamentöser Ruhigstellung und deformierenden Zwangsmethoden.
  • Von politischer Seite (die GAL und die Linke), von Fach-Arbeitskreisen des Rauhen Hauses, der Patriotischen Gesellschaft sowie beim Paritätischen Wohlfahrtsverband regte sich Protest. Es wurden Initiativen entwickelt für alternative Hilfeformen vor Ort. Diese gilt es von Seiten der Fachpolitik tatkräftig zu unterstützen.
  • Wiederholte Male hat sich gezeigt, dass komplexe fachliche und interdisziplinäre Hilfeansätze jeweils dann verkümmern, wenn vorrangig das Heil im Wegschluss mit Hilfe von Zwangsmaßnahmen gesehen wird. Diese Zwangsmaßnahmen führen nicht zu dem Erfolg, den sie versprechen und kosten viel Geld. An dieser inhaltlichen Debatte und einem Plädoyer für die Einhaltung der Hilfeansätze aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz war der Ausschuss Kinder und Jugendliche beteiligt.
  • Die Medikalisierung, vielfältiger psychosozialer Probleme von Kindern und Jugendlichen mit den eigens dafür geschaffenen Diagnostikziffern im ICD – 10, durch die ADHS abrechnungsfähig wurde und sich „seuchenartig“ ausbreitete, soll mit dem DSM 5, dem ICD 11, für die Profiteure einen noch lukrativeren Trend einläuten, indem noch mehr Diagnosen konstruiert und Medikamente wie Neuroleptika, Antidepressiva und Psychostimulantien schon für Kleinkinder verordnet werden. Davor wird gewarnt.
  • Mitglieder des Ausschusses waren aktiv beteiligt an mittlerweile sehr vielen Veranstaltungen zum Thema, das uns auch weiter beschäftigen wird. Am 20. November 2013 fand zum Thema ADHS ein Fachtag der DGSP und RGSP in Köln mit Professor Peter Schönhöfer als Referent sowie mit Stefan Richter und Charlotte Köttgen in der Diskussionsrunde statt.(Dank an Professor Schönhöfer für wiederholte aktive Mitarbeit)
  • Es erscheinen Texte in: „modernes Lernen“ im Herbst 2014; auch in der Dokumentation zum 40 Jährigen Bestehen der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGFH) ist ein Beitrag von C. Köttgen und Friedhelm Peters.
  • Im Mai 2014 war Charlotte Köttgen anlässlich des europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung Gast der Stiftung der DGSP. Sie diskutierte öffentlich auf dem Podium des Psychiatriemuseums mit Christoph Türcke (Autor des Buchs „Hyperaktiv“).

Kontakt:

Sandra Nicklaus
s.nicklaus(at)phg-viersen.de

In dem Beitrag "Was macht eigentlich der Fachausschuss Kinder und Jugendliche?" in der "Sozialen Psychiatrie" (Nr. 175) berichtet der FA 2022 über aktuelle Themen.

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