Der seit 1979 bestehende Arbeitskreis Pflege trifft sich inzwischen drei bis vier Mal im Jahr zu einem Arbeitswochenende. Bisher beschäftigte sich der Arbeitskreis mit Themenbereichen, die einen längeren Zeitraum eingenommen haben, griff immer wieder aber auch zeitnah aktuelle Themen auf. Wie bereits im Erweiterten Vorstand angesprochen, scheinen zweitägige Treffen zur kontinuierlichen Erarbeitung von Themen für viele jüngere Mitglieder nicht mehr passend zu sein. Wir suchen deshalb nach Alternativen, etwa mit zeitlich begrenzten Treffen bei Tagungen oder ein projektbezogenes Arbeiten sowie Ideensammlungen und Grobabstimmungen per Internet. Im Laufe dieses Jahres wollen wir auf einer Sitzung unterschiedliche Möglichkeiten ansprechen.
Der „Kern“ des Arbeitskreises will bis dahin eine Broschüre erarbeiten, in welcher der Stand der Diskussion in der „psychiatrischen Pflegelandschaft“ und vor allem in der DGSP abgebildet und dargestellt ist. Dazu werden auch die bisherigen Veröffentlichungen des Arbeitskreises herangezogen und überprüft. Außerdem steht zur Diskussion, wie Kooperationen und die Koordination mit anderen psychiatrischen Pflegeverbänden künftig aussehen sollen. Wir wollen weiterhin das Ziel verfolgen, neue und alte Themen und Fragen der psychiatrischen Pflege, Versorgung und Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen aufzugreifen und im Sinne von Betroffenen und deren Angehörigen weiter zu entwickeln. Jedoch soll diese Arbeit an den zur Verfügung stehenden Rahmenbedingungen pflegerischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der DGSP neu ausgerichtet werden.
In den vergangenen zwei Jahren waren die zentralen Themen und Aktivitäten:
- Die Struktur des Arbeitskreises: Eine Diskussion über die weitere Struktur des Arbeitskreises nahm viel Raum ein, da es sehr unterschiedliche Meinungen gab, die bis zu der Frage reichten, ob sich der Arbeitskreis auflösen und die anderen Verbände unterstützen sollte. Das derzeitige Ergebnis ist oben beschrieben.
- Akademisierung und Bildungsdurchlässigkeit der Pflege: Der Fachausschuss diskutierte über unterschiedliche Ansätze und Sonderwege der Pflege. Es gilt abzuwägen, was die bisherigen Sonderregelungen der Entwicklung der Pflege gebracht haben und wo die Pflege in Deutschland im internationalen Vergleich steht. An welcher Stelle können möglicherweise andernorts gemachte Fehler umgangen werden?
- Das „Neue Entgeltsystem“: Das neue Entgeltsystem in der stationären Versorgung, aber auch die nicht nur finanziellen Veränderungen im komplementären und ambulanten Bereich waren wichtige Themen. Mitglieder des Arbeitskreises nahmen an unterschiedlichen Veranstaltungen von anderen Organisationen teil, um nicht immer nur das „Machbare und die Anpassung“ zu vertreten und sichtbar zu machen, sondern auch Aspekte, die nicht gemessen werden können und die gleichberechtigt bedacht werden müssen. Dabei ist aufgefallen wie viele Aspekte aus früheren Broschüren des Arbeitskreises verwendet werden können, gerade, wenn es um Haltung, Kontinuität, Beziehungsgestaltung usw. geht. Hier spielte auch eine zentrale Rolle in der Diskussion, wie sich Bewegungen der Beteiligung von Betroffenen und Angehörigen mit „nur mehr Wirtschaftlichkeit“ vereinbaren lassen.
- Für die Stellungnahme des Vorstandes zum „Beteiligungsverfahren § 111 Abs. 1a S. 7 SGB XI zur Pflegetransparenzvereinbarung stationär“ über den GKV-Spitzenverband, Referat Pflegeversicherung hat der AK Grundlagen geliefert.
- Kontakte zu anderen Verbänden bestehen hauptsächlich zur Bundesinitiative ambulanter psychiatrischer Pflege (BAPP), in gemeinsamen Punkten zur Bundesfachvereinigung leitender Pflegekräfte in der Psychiatrie (BFLK) und zur Deutschen Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege (DFPP) in unterschiedlicher Intensität und Regelmäßigkeit.
- Der Arbeitskreis beteiligte sich an der Gestaltung einer Gedenkfeier für Hilde Steppe an der Fachhochschule Frankfurt im Dezember 2012. Themen waren: „Die Rolle der Gewerkschaft und die Entwicklung der Pflege“(Herbert Weisbrod-Frey, Verdi Bundesverband) – „Ein Blick in die Entwicklungen der Pflegebildung“ – (Hilde Schädle-Deininger, DGSP-AK Pflege) – „Entwicklungen der Pflege in den nächsten 20 Jahren“ (Yvonne Dintelmann und Michael Bremer, Arbeitskreis „Pflege der Zukunft“) und „Historische Weiterentwicklung der Gedanken von Hilde Steppe (Eva-Maria Ulmer, Professorin, Vizepräsidentin, Fachbereich 4 Soziale Arbeit und Gesundheit, Edgar Böhnisch und Birgit Seemann, Dokumentationsstelle/Hilde-Steppe-Archiv, Fachhochschule Frankfurt am Main). Auch alle anderen Referate haben ihre Inhalte der Sicht von Hilde Steppe ausgesetzt. Den Abschluss bildete eine Lesung der Schauspielerin Cornelia Riemann mit Texten Hilde Steppes.
- Im kommenden Jahr 2014 wird der Arbeitskreis Pflege 35 Jahre alt: Sicher ein Zeitpunkt, Dinge zu verändern, aber auch Altbewährtes zu erhalten. Etwa die Orientierung an Versorgungsstrukturen, die Begegnung auf Augenhöhe und vieles mehr, was sich in den „Denkanstößen“ der DGSP befindet.
Für den Arbeitskreis:
David Wegmüller
Kontakt:
DGSP-Geschäftsstelle
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